Kausale Psychotherapie – Ätiologieorientierte Behandlung psychotraumatischer und neurotischer Störungen

Einführung

Willkommen zu unserer Fortbildung „Kausale Psychotherapie“. Dieses Programm richtet sich an Fachkräfte, die ihre therapeutischen Fähigkeiten vertiefen und erweitern möchten. Der Kurs bietet praxisorientiertes Wissen zur ätiologieorientierten Behandlung und vermittelt ein umfassendes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge psychischer Störungen.

Date

June 18, 2021

Client

Bill & Melin

Category

Couple Problem

Mentor

Jordi Medrano

Definition der kausalen Psychotherapie

Die kausale Psychotherapie ist ein therapeutischer Ansatz, der sich auf die Identifikation und Behandlung der Ursachen psychischer Störungen konzentriert, anstatt lediglich deren Symptome zu lindern. Dieses ätiologisch orientierte Verfahren zielt darauf ab, die grundlegenden Bedingungen und Prozesse zu erkennen, die zur Entstehung einer psychischen Störung führen, um den selbstregulativen Heilungsprozess des Individuums wieder in Gang zu setzen.

Grundlagen der kausalen Psychotherapie

Im Gegensatz zu symptom- oder rein lösungsorientierten Therapien legt die kausale Psychotherapie den Fokus auf die Ursachenbeseitigung. Sie berücksichtigt dabei die drei Komponenten der Krankheitslehre: Symptomatologie, Pathogenese und Ätiologie. Durch die Integration von Gegenwarts-, Vergangenheits- und Zukunftsbezug strebt sie eine vollständige psychische Genesung an.

Ätiologische Faktoren

Die kausale Psychotherapie identifiziert vier Hauptursachen für psychische Störungen:

Therapeutisches Vorgehen

Die kausale Psychotherapie nutzt psycho-soziale Mittel wie das therapeutische Gespräch und die Beziehungsgestaltung. Chemische Substanzen und physikalische Methoden können ergänzend eingesetzt werden, stehen jedoch nicht im Mittelpunkt des therapeutischen Vorgehens. Ziel ist es, den blockierten psychobiologischen Entwicklungsprozess wieder aufzunehmen und den Patienten in seinem selbstständigen Erkenntnis- und Veränderungsprozess zu unterstützen.

Dialektischer Ansatz

Ein zentrales Element der kausalen Psychotherapie ist der dialektische Ansatz, der die kognitive Entwicklung als gestuftes Fortschreiten durch die Aufhebung von Widersprüchen versteht. Dieses Prinzip wird genutzt, um therapeutische Veränderungen zu fördern und den Patienten bei der Integration widersprüchlicher Erfahrungen zu unterstützen.

Ökologischer Aspekt

Die kausale Psychotherapie betont die Bedeutung des ökologischen Aspekts, indem sie die Beziehung zwischen Individuum und Umwelt systematisch berücksichtigt. Sie nutzt Modelle wie den Funktionskreis nach Jakob von Uexküll, um das Zusammenspiel von lebenden Systemen und ihrer Umwelt zu verstehen und in die Therapie einzubeziehen.

Anwendungsbereiche

Die kausale Psychotherapie findet Anwendung bei der Behandlung verschiedener psychischer Störungen, insbesondere solcher, die auf die genannten ätiologischen Faktoren zurückzuführen sind. Durch die Fokussierung auf die Ursachen können nachhaltige therapeutische Erfolge erzielt werden.

 

Entdecken Sie die Module der Fortbildung

Erfahren Sie, wie Sie mit einer Kombination aus Theorie und Praxis die Ursachen psychischer Erkrankungen nachhaltig angehen können – für einen echten Mehrwert in Ihrer therapeutischen Arbeit.

A.1. Wissensbestände der Psychotherapie 

A.1.1. Präventionswissen und Salutogenese

A.1.2. Störungswissen- Ätiologie, Pathogenese, Symptomatologie 

A.2. Normen, Regeln, Zeichen-Ebenen der Wirklichkeit 

A.2.1.Kausale Psychotherapie und e entwicklungsorientierte Intervention

A.2.2.Biosemiotik

A.3. Kognitive Entwicklung und dialektische Denken 

A.3.1.Dialektischer Operation 

A.3.2.Formale und dialektischen Logik 

A.3.3.Dialektische Einheit als Selbstregulation 

A3.3.1.Konfinalität und absolute Grenze-Logik und Semiotik

des Lebendigen 

A3.4.Metapsychologie als Triangulation psychischer und biologischer Phänomene

A3.4.1.Dialektik der Objektbeziehung und die „vier Psychologien“ der Psychoanalyse

A3.4.2.Der unbewusste Begriff 

A3.4.3.Psychosexuelle Entwicklung

A3.5.Zeitstruktur und Kausalität

A3.5.1.Aufheben 

A3.5.2.Relativierung der Zeitmomente nach dem „Neuen-Felder-Schema“

A.4. Logik und Dynamik psychischer Störungen

A4.1. Von der Psychodynamik zur Pathodynamik

A4.2.Pathodynamik als blockierte Dialektik 

A4.3.Blockierte Dialekt und ätiologischer Kontext 

A5.Ökologische Erklärungen – die Suche nach dem determinativen Kontext 

A5.1.Das Ätiologramm- ein Modell ätiologischer Einflusssphären

A5.1.1.Zur Dialektik von Über-und Untersozialisation 

A5.2.Anleitung und Instruktion KÖDOPS Format C1Ätiologien 

A5.3.Die nosologische Pyramide -das Symptombild als pathologische Endstrecke

A5.4.Pathodynamik im ätiologischen Kontext

A5.5.Familiengeheimnis und Psychose

A5.6.Ätiologisch fundierte Psychosomatik 

A.6.Phänomenologie, Hermeneutik, Dialektik – Kreislauf der Erkenntnis

A6.1.Das psychodynamische Paradigma 

A6.1.1.Nicht-suggestive Therapieführung

A6.1.2.Das Phänomenologische Prinzip

B1.Veränderungstheorie

B1.1.Allgemeines Dialektisches Veränderungsmodell (ADVM)

B1.2.Dialektik, Strukturniveau und Regel N+1

B2.Psychotherapeutisches Arbeitsbündnis als Ziel und Ausgangspunkt

B2.1.Entwicklungsorientierter und trainingsorientierter Interventionsstil

B2.1.1.Zur Semiotik von Übungselementen

B2.2.Psychodynamisch-behaviorales Vorgehen

B2.3.Meditation und (Selbst)Erkenntnis

B2.3.1.Dekonstruktion-Das Schweigen der Sinne

B2.4.Epistemologie der psychoanalytischen Praxis 

C Die Psychotraumatische Ätiologie-Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie MPTT

C1.Einführung-die 4 Dimensionen der MPTT

C2. Erstkontakt

C2.1.Krisenintervention

C2.2.Erstgespräche

C2.2.1.Notation des Erstgesprächs

C2.2.2.Strukturierter Gesprächsteil

C2.2.3.TTG-Interviewsatz

C2.2.4.Kurzformat: Visualisierung des Erstgesprächs

C2.3.Zielgruppenorientierte Intervention (ZGI)-erste Weichenstellung in der MPTT

C2.3.1.Betreuung und Beratung

C2.3.2.Bereitschaft-Akutberatung

C3 MP TT Standardversion-Übersicht und Verlauf

C3.1.Verlaufsstruktur der MPTT- Standardversion

C3.1.Idealtypischer Sitzungsverlauf der MPTT-Standartversion

C3.1.2.Banküberfall-eine 10-stündige Akuttherapie nach dem Standardmodul

C3.2.Neuropsychotherapie der MPTT-Standartversion

C3.3.Welche Variante der MPTT ist indiziert?

C4. Fallkonzeption und Verlaufsplanung in der MPTT-Akuttherapie

C4.1.Akuttherapie Planungsdimension 1-natürlicher Verlauf

C4.2.Akuttherapie Planungsdimension 2-Situation 

C4.3.Akuttherapie Planungsdimension 3-Persönlichkeit und soziales Umfeld

C4.4.Veränderungsmodelle in der Traumatherapie

C5.MPTT-Standartversion (Akuttherapie)-Therapieverlauf

C5.1.Einleitungsphase und Übergangskriterium

C5.1.1Gestaltbildung der traumatischen Situation

C5.2.Emotionales Durcharbeiten und Integration

C5.2.1.Beziehungsgestaltung

C5.2.2.Psychodynamik

C5.2.3.Technik

C5.3.Veränderungstheorie und Prozessgestaltung in der Standardversion Akuttherapie

C5.4.Kombination von Verlaufs-und Ergebnisforschung

C5.4.1.Notizen zum Therapieverlauf mit KÖDOPS

C6.Psychotherapie des traumatischen Prozesses- Besonderheiten und Prinzipien

C6.1.Struktur der Prozesstherapie

C6.2.MPTT bei Polytraumatisierung

C6.3.Beziehungstraumata

C6.3.1.Therapeutischer Umgang mit Beziehungstraumata

C6.4.Umgang mit Amnesien

C6.5.Negative therapeutische Reaktion bei Beziehungstraumata

C6.6.Welche Variante der Prozesstherapie bei wem?

C7.Mittelfristiger Prozess, fokussierte Therapieführung (MF)

C7.1.MF: Planungsdimension 1-3

C7.2.MF: Therapieverlauf-Einleitungsphase und Gestaltbildung

C7.3.MF: Therapieverlauf-emotionales Durcharbeiten und Integration

C8.Mittelfristiger Prozess, offene Therapieführung (MO)

C8.1.MO: Dimension 1-3

C8.2.MO: Therapieverlauf

C8.2.1.MO: Einleitungsphase und Strukturierung

C8.2.2.Mittelfristig/Offen: Emotionales Durcharbeiten und Integration

C9.Langfristiger Prozess, offene Therapieführung (LO)

C9.1.LO: Die Planungsdimensionen

C9.1.1.LO:  Phasen der Therapieführung in der psychoanalytischen Langzeitbehandlung

C9.1.2. LO: Einleitungsphase

C.9.1.3.LO: Emotionales Durcharbeiten und Integration.

C9.2. MPTT-LF- Persönlichkeitsstörungen mit horizontaler Kontrolle

C9.2.1.LF: Planungsdimensionen

C9.2.2.LF: Einleitung und Strukturierung

C9.2.3.LF: Emotionales Durcharbeiten und Integration

C9.3.Kombinierbarkeit der MPTT-Varianten-Möglichkeiten und Grenzen

C10.MPTT für Kinder und Jugendliche (MPTT-KJ)

C10.1.Prinzipien und Interventionslinien in der Einleitungsphase

C10.2.Emotionales Durcharbeiten und Rekonstruktion

D1.Dialektik der Übersozialisation

D1.1.Pathogenese und Pathodynamik

D1.2.Wunsch-Abwehr-Dynamik

D2.Umgang mit der Abwehr

D3.Basale Interventionslinie

D4.Beziehungsgestaltung

D5.Prozessgestaltung

E1.Umgang mit der Abwehr

E2.Basale Interventionslinie

E3.Beziehungsgestaltung

E4.Prozessgestaltung

E5.Forensische Traumatherapie

F1.Dialektik der psychologischen Ätiologie

F2.Psychobiologie der traumatischen Erfahrung- die unterbrochene Handlung

F3.Die gehemmte Handlung-Psychobiologie der Übersozialisation 

F4.Die enthemmte Handlung- Untersozialisation

F5.Die blockierte Handlung-Psychotherapie der Psychosen nach der PdP

F5.1.Vom Bild zum Anzeichen-dialektische Intervention, Spiel und Symbolbildung

F6.Psychobiologische Regression und Biopathodynamik

F6.1.Psychopharmakotherapie am Beispiel der PTBS

F6.2.Die in sich bewegte Einheit von Subjektivität und Objektivität

G Qualitätsmanagement in der psychotherapeutischen Praxis

G1.Evidenzbasierung und Qualitätsmanagement

G2.Evidenzbasierung von MPTT und kausaler Psychotherapie

G3.Kausale Psychotherapie versus Symptomtherapie- eine Frage von Langzeitkatamnesen

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